Whisper I Love You | Mila Olsen | Rezension

Inhalt

Nachtzauberkokon & Monddämmerungsblau …

In ihrem Notizbuch sammelt Kansas schöne Worte; im wahren Leben findet sie keine.
Für Fans von John Green und Jennifer Niven.

Kansas will springen. In der Schule wird sie gemobbt und den Draht zu ihrer Familie hat sie verloren. So wie ihre Sprache. Doch bevor sie sich in den Tod stürzen kann, trifft sie auf River. River mit den flussblauen Augen und dem Blick eines gefallenen Engels. River, der schöne Wörter genauso liebt wie sie. Er überredet sie zu einem Deal: Einen Sommer lang soll sie ihn begleiten, danach springen sie zusammen. Wenn sie es immer noch möchte.

Doch der geheimnisvolle River hat andere Pläne und die Reise in den Tod wird zu einer Reise ins Leben. Denn River ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Und während Kansas’ Verletzungen heilen, geht es River immer schlechter. Schon bald fragt sich Kansas, wer von ihnen wirklich gerettet werden muss – und welches dunkle Geheimnis er vor ihr versteckt.

Eine Geschichte so bezaubernd schön, tragisch und voller Wunder wie das Leben. Eine Liebe, die man niemals vergisst.

Intensiv – gefährlich – romantisch.

Meine Meinung

Kann die Liebe alle Wunden heilen oder ist der Sprung von der Highline unausweichlich?

Nachdem mich die Entführt-Reihe der Autorin gefesselt hat, konnte ich »Whisper I Love You« nicht widerstehen. Das Cover passt hervorragend zur Handlung. Schon nach den ersten Seiten war ich in der Story angekommen und habe mit Kansas und River mitgefiebert. Der Schreibstil von Mila Olsen ist gewohnt flüssig und mitreisend, wie auch ihre bisherigen Geschichten. Mir fiel es schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Es wird aus der Ich-Perspektive aus der Sicht von Kansas erzählt. Die beiden Hauptfiguren waren authentisch und in der Handlung gab es immer wieder Überraschungen. Ich habe Kansas und River sofort in mein Herz geschlossen, mit ihnen gelacht und gelitten. Bereits der Prolog lässt erahnen, dass die Geschichte kein gutes Ende nimmt.

Die 17-jährige Kansas leidet nicht nur in der Privatschule, auch zu Hause hat sie es nicht leicht. Sie ist ständigen Übergriffen ihrer Mitschüler ausgesetzt, weil Kansas nicht mehr redet, seitdem ihre Mutter die Familie verlassen hat. Niemand glaubt ihr die Quälereien, daher findet sie keinen Ausweg, als sterben zu wollen.

Gerade als sie kurz davor ist, von der Brücke zu springen, taucht River auf. Mit seiner geheimnisvollen Art und den tiefblauen Augen schafft er es, Kansas vom Selbstmord abzuhalten. Er bietet ihr einen Deal an: Ein gemeinsamer Sommer und danach springen sie zusammen, wenn Kansas weiterhin möchte.

Es folgt eine ungewöhnliche und abenteuerliche Reise, bei der sich Kansas frei fühlt und River Stück für Stück Vertrauen schenkt. Beide verbindet so viel mehr, als man anfangs glaubt. River wird für sie ein Anker, aber auch ihn belasten Dämonen. Ihm geht es immer schlechter. Was Kansas erst später herausfindet: Er ist nicht der Mann, der er vorgibt zu sein.

Dennoch schafft sie es mit seiner Hilfe, ihre Traumata langsam zu verarbeiten und wieder ein paar Sätze zu sprechen. Für Kansas gibt es keinen Grund mehr, sich in den Abgrund zu stürzen. Gelingt es ihr, River vom Sprung abzuhalten?

Im Roman werden psychische Probleme, das Thema Mobbing und Suizid angesprochen. Mit ihrer feinfühligen Art und Weise und viel Fingerspitzengefühl schafft es die Autorin, alles in einer emotionalen Achterbahn zu verpacken. Nicht umsonst ist es für mich ein Lesehighlight, an das ich häufig denke.

Fazit

Mila Olsen hat mich mit ihrem tiefgründigen Buch erneut überzeugt. Die Geschichte von Kansas und River ist romantisch, tragisch und spannend. Im Laufe des Romans bleiben einige Fragen offen. Aber das ist nicht schlimm, sondern regt zum Nachdenken an. Allerdings hat mich das Ende schockiert. Klar, das Leben ist grausam, dennoch hat es mich richtig geflasht. Es gibt eine alternative Fassung, die ich jedoch nicht gelesen habe.

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